1967 im September war der erste Spatenstich für einen neuen Stadtteil auf der Gemarkung Steinrausch. Bereits am 15. November 1967 wurde in einem der ersten Häuser in der Kurt Schumacher Allee der Grundstein, mit viel Prominenz, gelegt. Die Pastöre Alois Piroth und Fritz Schmitt aus Fraulautern waren bei der Grundsteinlegung anwesend.
Im darauffolgenden Jahr wurden die ersten Häuser bezogen. Die Zuständigkeiten seitens der angrenzenden Pfarrgemeinden Roden und Fraulautern waren zunächst ungeklärt. Am 15. Nov. 1972 verfügte der Bischof von Trier, Bernhard Stein, dass die seelsorgerische Betreuung durch den jeweiligen Pfarrer der Pfarrei Christkönig Saarlouis-Roden übertragen wird. So wurden in der Folgezeit Mitarbeiter in die Pfarrgremien Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat berufen beziehungsweise gewählt.
Ein großes Anliegen war es nun, geeignete Räume für den Gottesdienst und sonstige Veranstaltungen zu finden. Ein Problem war die räumliche Entfernung nach Christkönig. Im Bebauungsplan für Steinrausch waren bereits Flächen für den Bau einer kath. Kirche ausgewiesen. So gab im April 1973 das bischöfliche Generalvikariat die Zustimmung zum Erwerb einer Baracke, die von der Grube Ensdorf erworben wurde. Weihnachten konnte nach Herrichtung der Baracke die Christmette in der Notkirche gefeiert werden. Mit der Notkirche entwickelte sich sehr schnell ein reges Leben. Eine Bücherei wurde eingerichtet und für die Messdiener und Kinder konnten Gruppenstunden angeboten werden, die auch gerne angenommen wurden. Als Geistliche Hilfen sind hier besonders zu erwähnen, Schwester Perdolens und Pater Mattelé die sehr intensiv in der Seelsorge wirkten.
Nachdem eine „Heimat“ als Mittelpunkt in der Gemeinde geschaffen war, wurde im Mai 1974 beschlossen, das Grundstück für ein Pfarrzentrum zu erwerben, was dann auch 1977 erfolgte. Das Jahr 1977 war auf Steinrausch das Jahr der Vereinsgründungen. So wurde auch in diesem Jahr die Kath. Frauengemeinschaft -kfd- gründet.
1978 konnte dann auf dem Kirchengelände um die Notkirche ein Sommerfest veranstaltet werden. Da es bis zu diesem Zeitpunkt kaum Angebote in dem Stadtteil gab, wurde das Fest ein voller Erfolg mit vielen Besuchern.
In den Folgejahren wurde das Sommerfest zum Pfarrfest, in den Jahren 1981 und 1982 sogar mit Festzelt und umfangreichen Programmangeboten wie Chormusik, Gardetänze, Darbietungen vom Turnverein und der Katholischen Frauengemeinschaft. Es entwickelte sich immer mehr zu einem Fest für den ganzen Steinrausch.
Im Jahr 1982 konnte im Rahmen des Pfarrfestes der Grundstein zum Neubau des Pfarrzentrums St. Johannes gelegt werden. Zwischenzeitlich wurde ein Architektenwettbewerb durchgeführt , der vom Verwaltungsrat der Kirchengemeinde Christkönig und einem Bauausschuss vorbereitet wurde. Die Resonanz auf die Ausschreibung, die auf das Saarland und Rheinland-Pfalz begrenzt war, zeigte ein hohes Interesse der Architekten, auf dem Steinrausch architektonische Maßstäbe zu setzen. Es wurden 58 Arbeiten abgegeben, die durch eine kompetente Jury ausgewertet wurde. Der erste Preis wurde dann auch durch das Gremium dem Architekten Josef Schmitz aus Traben-Trarbach zur Realisierung vorgeschlagen. Das Interesse am Neubau des Pfarrzentrums war ausgesprochen groß. Nachdem die Angebote im Pfarrteil St. Johannes immer mehr ausgeweitet werden konnten, waren die Erwartungen auf die Nutzung der neuen Räume im Pfarrzentrum gestiegen. Es gab Angebote in der Jugendarbeit, Angebote in der Erwachsenenbildung unter der Verantwortung der kfd und nicht zuletzt Angebote für Senioren und die Gründung der Chorgemeinschaft St. Johannes. Das Pfarrzentrum wurde nach zwei Jahren Bauzeit, am 23./24. Juni 1984, Vortag des Patronates „Johannes des Täufers“, durch unseren Bischof Herrmann Josef Spital mit Pastor Christ unter Anteilnahme der Bevölkerung des Stadtteils Steinrausch und der Nachbargemeinden eingeweiht
Seither ist die Kirche und das Pfarrzentrum zum Mittelpunkt für viele Steinrauscher geworden. Unser damaliger Ministerpräsident Werner Zeyer schrieb in seinem Grußwort: „… dass die Kirche auch in der heutigen Gesellschaft Aufgaben erfüllt und Funktionen wahrnimmt, auf die nicht verzichtet werden kann. Gottesdienst und Dienst am Menschen begründen nicht nur die kirchliche Gemeinde, sondern schaffen Raum für Begegnungen von Mensch zu Mensch. So entsteht ein soziales Klima, in dem sich der Einzelne geborgen fühlen kann und vor Vereinsamung geschützt wird.“
Das Zentrum als offenes Haus für jeden mit seinen vielfältigen Angeboten, ist unter anderem ein Hort geworden für die Aufgaben-hilfe des Kreises Saarlouis. Die Seelsorge in der Kirche, aber auch die angebotenen Feste, wie das nicht wegzudenkende jährliche Pfarrfest oder der Familiensonntag, die Bücherei mit ihrer wöchentlichen Ausleihe, der Projektchor zur Mitgestaltung der Gottesdienste,Veranstaltungen der Kath. Frauengemeinschaft mit Vorträgen, Handarbeitskreis und besinnliche Angebote in der Adventszeit und nicht zu vergessen in der närrischen Zeit die karne-valistischen Veranstaltungen im Pfarrzentrum zeugen von einem regen Leben in der Pfarrei.
Die Räumlichkeiten des Pfarrzentrums St. Johannes stehen auch für private Feiern zur Verfügung und sind bereits in den vergangenen Jahren von vielen Mitbürgern unseres Stadtteiles genutzt worden.
In diesem gesamten Zeitraum waren in der Kirchengemeinde folgende Seelsorger tätig:
Pastor Ferdinand Christ: 1972-1984; Pastor Elmar Hornschuch: 1984-1997; Pastor Martin Münster: 1998 – 2010; Pastor Hans-Kurt Trapp: 2010 bis aktuell. Seit September 2011 ist er der verantwortliche Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft -rechts-der-Saar (Pfarrei Maria Himmelfahrt (Roden), Pfarrei Hl. Dreifaltigkeit (Fraulautern) Pfarrei St.Josef (Fraulautern) und Pfarrei Christkönig-St.Johannes (Steinrausch).
Fotos: Karl Hans u. Martin Hawner
Autor: Martin Hawner
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